Verhärtete Fronten um Windräder, Infraschall und tote Vögel

WELT.de vom 30.03.2021

Zu den “RISIKEN DER ENERGIEWENDE” erschien jüngst ein Artikel mit Video in der WELT, der mit seinem kritischen Fragenansatz sicher gut gemeint war.

Leider ging die Brisanz der Auswirkungen der Windkraftnutzung dann doch im üblichen Meinungsmacher-Fazit der Massenmedien unter…

WELT-Zitat zu gesundheitlichen Auswirkungen:

“Ich hatte zu Beginn gefragt, wie stichhaltig denn die Argumente von Gegnern und Befürwortern sind. Um ehrlich zu sein, ist das Fazit nicht ganz eindeutig. Welche gesundheitlichen Auswirkungen Infraschall ausgehend von Windkraftanlagen auf Anwohner in unmittelbarer Nähe hat, dafür gibt es aus wissenschaftlicher Sicht keine stichhaltigen Argumente. Ob sich Anwohner dennoch gestört fühlen und im Zweifel nicht ausreichend in die Planung einbezogen werden – das ist eine andere Frage.”

Windwahn-Erwiderung:

Physikalische Noxen wie Lärm und (Luft-)Druck und Mechanische Traumen wie Vibrationen sind Fakten und keine Hirngespinste von Nocebo geleiteten Anwohnern

… sollte man den Autoren und Interviewern von WELT.de zurufen!

Gesundheitliche Auswirkungen von Infraschall werden ausschließlich anhand von Publikationen des der Staatsdoktrin “Windkraft um jeden Preis” geleiteten Umweltbundesamtes (UBA) und Aussagen des BWE-Lobbyisten Hermann Albers beurteilt, die sich auf ihre ergebnisorientierten, weil von wirtschaftlichen und ideologischen Interessen geleiteten Untersuchungen beziehen.
Die Tausenden internationalen und auch deutschen Studien zum Thema Infraschall und,  Körperschall (Vibrationen/VAD), die mit zum Teil sehr viel umfangreicheren Untersuchungen z.B. in Bezug auf Dauer, Probandenanzahl, Realsituation anstelle von Laboruntersuchungen, Vielfalt der Location und der Geodaten kommen in diesem WELT-Artikel gar nicht vor. Ebenfalls ignoriert werden die gezielten Studien zum Einfluß der physikalischen Noxe “Infraschall” und des mechanischen Traumas “Vibrationen” (Körperschall)  auf verschiedene Organe wie etwa das Herz oder auf Psyche und Verhalten z.B. durch chronische Schlafstörungen und ihre Folgen.

Die Reduktion von Krankheitssymptomen durch äußere Einflüsse wie Schallimmissionen, Vibrationen oder auch Lichtimmissionen, emittiert durch Windkraftwerke, auf eine Befindlichkeit, hier “Störung” genannt, entspricht der Terminologie und somit den Interessen von Lobbyisten der Windkraftbranche und des UBA, aber nicht der Wissenschaft, wie von WELT behauptet.
Dass die Einbeziehung von Anwohnern in die Planung von Windkraftwerken Einfluss nehmen könnte, im Sinne der Verhinderung von Auswirkungen verschiedener physikalischer Noxen und Traumata auf den menschlichen Organismus, gehört zwar zu den üblichen (Killer-) Phrasen einer Branche, die ihre wirtschaftlichen Interessen um jeden Preis durchsetzen will, ist aber derart durchsichtig, ja geradezu lächerlich, dass die Übernahme eines solche Argumentes der WELT-Redaktion nicht würdig ist.

Last not least: Auch die sich mehrenden Gerichtsurteile zum Thema Gesundheitsschäden durch WEA-Immissionen, die zunächst international, aber seit längerem auch national gefällt werden, bis hin zu Entschädigungszahlungen der Windkraftbetreiber an erkrankte und/oder in ihrem Eigentum geschädigte Anwohner sind für die Autoren kein Thema. Die meisten dieser Anwohnerklagen enden mit “Vergleichen”, um Urteile mit Breiten- und Folgewirkung zu vermeiden. Spätestens hierzu hätte eine objektive Recherche bei jedem unabhängigen Journalisten zum Hinterfragen des “Warum” geführt, etwa zu den Fragen:
Welche Wirtschaftsbranche zahlt Millionen an Geschädigte, um ein Urteil zu verhindern??? Warum zahlen die Windkraftprofiteure für Gesundheitsschäden und Wertverluste, wenn sie doch diese Schäden ständig verleugne und bestreiten???

WELT-Zitat zum Thema Schlagopfer/Artenschutz:

Und ob Naturschützer das Problem der hohen Schlagopferzahl von Vögeln an Windrädern erkannt haben und das ernst nehmen? Ich denke ja. Doch es besteht längst keine Einigkeit darin, wie man damit umgehen sollte. Ein Strategiepapier ist ein Beginn.Aber die Ausnahme vom Tötungsverbot ist schon jetzt gescheitert. Der Umweltverband Naturschutzinitiative hatte gegen den Passus geklagt und wurde bestätigt. Die Richter des Verwaltungsgerichts Gießen teilten mit, es sei „nicht ernsthaft zu befürchten, dass die Einhaltung der Europäischen Vogelschutzrichtlinie zu Energieversorgungsengpässen in der Bundesrepublik Deutschland führen“ würde.

Windwahn-Erwiderung:

Auch zum Thema Artenschutz und Tötungsverbotbedient sich die Recherche der Redakteure in der Hauptsache der Aussagen des NABU, einstiger “Bund für Vogelschutz”, seit 1998 nach Gründung der Naturstrom AG gemeinsam mit BUND und BWE selber (Wind-)Stromhändler mit zwiespältigen Interessen. Da könnte man doch die Ernsthaftigkeit des Vogelschutzes durchaus infrage stellen…
Die anderen Teile der hochgefährdeten und millionenfach durch WEA per Barotrauma und Strömungsereignisse vernichteten Avifauna, Fledermäuse und Insekten, kommen gar nicht vor und werden auch nicht nachgefragt.
Zum Tötungsverbot hätte dem Bericht der Hinweis auf die dem deutschen Recht übergeordneten Europäischen Vogelschutzrichtlinien, dem Fledermausschutz etc. und auf die Tatsache, dass Deutschland z.Zt. wegen seiner langjährigen ignoranten Schutzgebietspolitik auf Strafzahlungen verklagt wird, Seriosität und den Anschein von Unabhängigkeit verschafft.
Eine Konfrontation des NABU-Vertreters mit dem jüngsten EuGH-Urteil zum Thema Naturschutz mit europäischer Breitenwirkung, erwirkt durch schwedische Naturschützer, hätte sowohl der Evidenz, als auch der Seriosität des Berichtes gut getan.
Erfreulich, dass mindestens die erfolgreiche Klage der NI zur Sprache kam. Warum wurden anstelle des, der deutschen Staatsdoktrin vom Klimaschutz durch Windkraftwerke angepassten NABU nicht von vornherein unabhängige Natur- und Artenschützer von der NI oder vom VLAB befragt?

WELT-Zitat zur Effizienz der Windenergie

Ja, und wie effektiv ist Windenergie wirklich? Unter den Erneuerbaren am effektivsten, keine Frage. Aber ob das reicht für die ehrgeizigen Ziele in puncto Energiewende? Für einen Industriestandort, für eine in Zukunft vermutlich elektrifizierte Mobilität? Das ist fraglich.

Windwahn-Tipp:

Immerhin: Zwei Infragestellungen auf diesem Gebiet.
Neben den vielen Arbeiten von Wirtschaftsinstituten, Wirtschaftswissenschaftlern, Wirtschaftsweisen genügt ein Blick auf die Grafiken von Rolf Schuster…

Weichgespült und angepasst – WELT auf neuem Kurs?

Die bisher übliche, tiefergehende Recherche mit kritischer Beleuchtung und umfangreicher Betrachtung des Themas “Windenergie” ist in diesem Beitrag leider nur noch äußerst marginal vorhanden.
Wir fragen uns, ob Vorgaben durch die Chefredaktion diese Berichterstattung beeinflusst haben und ob mittlerweile auch die Redakteure der WELT dem staatlich vorgegebenen Mainstream von der “erneuerbaren, effizienten, sauberen, unschädlichen und das Klima rettenden” Windenergie zu folgen haben, um ihren Job nicht aufs Spiel zu setzen?
Sollten wir uns also künftig darauf einstellen, dass sich die WELT ihrer Konkurrenz, ob ZEIT, Spiegel, Süddeutsche etc. immer mehr annähert…?
JR

Veröffentlichung aus WELT.de

Verhärtete Fronten um Windräder, Infraschall und tote Vögel

Von Max Boenke, Martin Heller, Matthis Kattnig

Der Anteil erneuerbarer Energie soll stetig steigen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Windkraft. Bürgerinitiativen kämpfen dagegen, Befürworter von Windkraft halten dagegen. Wie stichhaltig sind die Argumente der Gegner? Wie sinnvoll ist der Ausbau tatsächlich? (Video mit Transkript, 13 Min)

Ansehen und/oder Transkript lesen:

Ein Kommentar

  1. Das hier kommentierte Beispiel ist charakteristisch für die Berichterstattung in den Leitmedien, einschließlich der öffentlich-rechtlichen Sender. Die Verstöße gegen Art. 2 GG (körperliche Unversehrtheit) und Art. 20a GG (Schutz der Wildtiere) werden in den Beiträgen mitunter sehr präzise dokumentiert. Es wird aber nicht gesagt, dass es sich um Verstöße gegen die Verfassung, gegen geltendes Recht oder gegen die Europäische Vogelschutzrichtlinie handelt. Die Journalisten behandeln diese Verstöße in der Regel so, als handle es sich um Probleme, die hinzunehmen wären und die bald gelöst sein würden. Die Rechtslage, vor allem in Bezug auf das Grundgesetz und europäische Gesetze, wird stets bewusst ausgeblendet. Auf meinem Blog habe ich eine Reihe solcher Sendungen analysiert. Wirft man den Redaktionen ihr Verhalten vor, stellen sie sich dumm und taub. Der rbb antwortete mir beispielsweise: “Unser Anliegen lag nicht in der juristischen Würdigung des Artenschutzes, sondern fokussierte auf das Pro & Contra zur Nutzung der Windenergie” (https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/11/04/rbb-pro-contra-zur-nutzung-der-windenergie-ohne-juristische-wurdigung/). – Wir leben in einem Unrechtstaat und die Journalisten, die sich nicht mehr als unabhängige Berichterstatter, als “vierte Gewalt”, sondern als Vermittler der Regierungspolitik verstehen, tragen große Schuld daran. Die sogenannte Energiewende hat den Rechtsstaat zerstört.

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