Wieder im Windeignungsgebiet: Kriminalität & Naturfrevel gegen den Rotmilan

“In der Vergangenheit waren nahe Mixdorf mehrfach Bäume, auf denen Rotmilane ihre Horste hatten, abgesägt worden”

Vogelmord in Brandenburg

Mit Giftködern gegen den Rotmilan im Schlaubetal
Die MOZ berichtet aus Mixdorf

Ein Rotmilan, der Anfang April nahe Mixdorf tot aufgefunden war, ist eindeutig vergiftet worden. Bislang unbekannte Täter hatten offenbar gezielt Giftköder ausgelegt. Der streng geschützte Greifvogel hatte einen dieser Giftköder gefressen und war danach verendet.

Rotmilan und Krähe / (c) windwahn.com

Dieser Vorgang ist besonders brisant mit Blick auf den Streit um den beabsichtigten Bau eines Windparks nahe Mixdorf: Da der Rotmilan bei Mixdorf mitten im sogenannten Windeignungsgebiet nistet, könnte er die Pläne der Windkraftinvestoren und aller, die von einem Windpark im Schlaubetal profitieren würden, zunichte machen.

Ein Laborbefund habe bestätigt, dass der tot aufgefundene Rotmilan durch Giftköder getötet worden ist, teilte die Pressestelle des Landkreises Oder-Spree am Donnerstag mit. Die Kreisverwaltung habe daraufhin in dieser Woche Strafanzeige erstattet. “Aus den Fundumständen, insbesondere aus dem Auffinden des Vogels in Rückenlage mit aus dem Schnabel herausragenden Nahrungsresten, hatte sich ein erster Verdacht für eine Vergiftung ergeben.”

[…]
Der Kropfinhalt und die darin festgestellte Wirkstoffkonzentration legen nahe, dass gezielt präparierte Giftköder ausgelegt wurden.”

Es sei ein Fraß- und Kontaktgift verwendet worden, das in der EU nicht zugelassen ist und bereits bei Hautkontakt auch für den Menschen gefährlich werden kann”, informiert die Kreisverwaltung.
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Täter mit krimineller Energie

“Bereits die Beschaffung des Giftes und nicht weniger die für Wildtiere zugängliche Platzierung der Giftköder setzt eine beachtliche kriminelle Energie voraus”, wird betont. “Es wurde daher wegen Verstoßes gegen das Chemikaliengesetz, das Tierschutzgesetz, wegen der vorsätzlichen Tötung wildlebender Tiere streng geschützter Arten sowie Jagdwilderei Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft erstattet.”

Rotmilane bei Klein Dorla, Thüringen- (c) www.windwahn.com

In der Vergangenheit waren nahe Mixdorf mehrfach Bäume, auf denen Rotmilane ihre Horste hatten, abgesägt worden.

Fürs Überleben des Rotmilans und aller anderen Arten

Zur Verhinderung weiterer Straftaten – Zeigen Sie ggf. weitere Funde an und melden Sie Ihre Beobachtungen – hier:
Kontakt Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt Oder-Spree: Tel. 03366 351901, veterinaeramt@l-os.de; untere Naturschutzbehörde: Telefon 03366 351671, umweltamt@l-os.de

In anderen Landkreisen oder Bundesländern:
Suchen Sie nach den Kontaktadressen Ihres zuständigen Veterinäramtes, der Unteren und Oberen Naturschutzbehörde und falls diese nicht gegen die kriminellen Handlungen tätig werden wollen, wenden Sie sich an die Staatsanwaltschaft und an die Naturschutzbeauftragten des Landes und des Kreises!

Alles lesen und handeln!

Mit Dank an Tilo vom RVT! Treffender Kommentar in der MOZ unterm Artikel: P.M. 16.05.2020 – 10:50:11

“Hoffentlich ermittelt man die Täter …… was die Kohle nicht geschafft hat an Natur zu zerstören, schaffen jetzt die Grünen mit ihrer subventionierten Ökostrommafia !”

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Nach diversen grausam zugerichteten und zerteilten Schlagopfern in den Jahren zuvor seit 1995, fand ich das erste Giftopfer 2006 auf der angrenzenden Weide gut 10 Meter vor meinem Bürofenster. Zu dem Zeitpunkt befand sich die Gemeinde wieder einmal im “Kampf” um die Bewahrung von Natur, Artenvielfalt und Anwohnergesundheit gegen die Repoweringpläne  insistierender Landwirte und Flächenverpächter, Windkraftbetreiber und Projektierer, deren Geldgier nach subventionierten Millionengewinnen, ohne anstrengende Arbeit, sie buchstäblich über Leichen gehen ließ.

Auch diese tote Wiesenweihe, eine gefährdete Wiesenbrüter-Art mit hohem Schutzstatus, lag in der im Artikel beschriebenen Auffindeposition mit dem Giftköder noch im Schnabel. Weitere Anschläge in der Gemeinde, auch auf unsere Tiere im privaten Tierschutz folgten. Täter wurden nie ermittelt, aufgrund von Amtsfilz und Kungelei mit den Windkraftprofiteuren vor Ort. Solche Taten gegen Tiere und gegen Andersdenkende wurden und werden auch heute noch, besonders in ländlichen Räumen, als Lächerlichkeit und Kavaliersdelikt schlicht negiert.

Die Ahndungsmöglichkeiten aus dem Strafenkatalog dienen nur der Augenwischerei, denn Straftäter werden dank Desinteresse der verpflichteten Verfolger kaum ermittelt. Wird doch einmal ein Vogelmörder, Horstbaumfäller, Nestzerstörer, Giftausleger gefasst, gibt es eine lächerliche Geldstrafe. Oder haben Sie schon einmal davon gehört, dass ein Straftäter in Sachen Vogelmord, der eine Uhu- oder Rotmilanfamilie im Nest erschossen oder vergiftet hat, 50.000 € zahlen oder für 5 Jahre ins Gefängnis musste?

Damit sich das ändert und kriminelle Handlungen im Zusammenhang mit der Windenergienutzung und ihre Straftäter endlich zur Rechenschaft gezogen werden für ihre grausamen Taten,  wäre es wichtig, dass mutige Mitstreiter, Natur- und Tierfreunde solche Taten anzeigen.
Bitte setzen Sie ein Zeichen für das Überleben unserer Arten, gegen den Naturfrevel mit Artenvernichtung und gegen Behördenwillkür.
JR

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