Dr. Hübner: Analyse der TremAc-Studie – im Hinblick auf die Frage der Gesundheitsgefährdung im Nahfeld von Windrädern

Siehe dazu auch:
Tremac – Abschlussbericht zu den Teilvorhaben

Seitdem immer mehr unabhängige Untersuchungen zum Thema Infra- und Körperschall in die Öffentlichkeit gelangen, erleben wir zur Zeit einen ausgeprägten Studienaktionismus mit Steuergeldern finanzierter, staatlich unterstützter, ergebnisorientierter Untersuchungen unter Beteiligung der Windkraftlobby und verschiedener Universitäten.

Besonders die wenigen ergebnisoffenen Untersuchungen staatlicher Einrichtungen, wie die Langzeitstudie von Lars Ceranna et al für die BGR (2004 – 2016) und die sog. KIT-Studie des Karlsruher Instituts für Technologie und der Universität Patras gelten heute als Herausforderung für Interessenvertreter der Windkraft und politische Ideologen.

Heute gilt es, die eigenen seriösen, ausschließlich naturwissenschaftlich basierten Studien früherer Jahre zu widerlegen.

Dabei müssen auch Untersuchungen der Windkraftindustrie, wie die in den Windindustriezonen von Wilstedt und Anzetel-Wehlens nach Anwohnerbeschwerden von 2012 und 2016, die bereits nach ihrer Veröffentlichung in Ungnade gefallen waren, wiederholt werden – diesmal natürlich mit festen Vorgaben, damit das Ergebnis “stimmt”.

Auffällig: Offizielle Veröffentlichungen des KIT und zu den Wilstedt- und Anzetel-Wehlens-Untersuchungen findet man heute kaum noch. Auch in den Mainstream-Medien sind sie nicht mehr abrufbar. Unsere Veröffentlichungen konnten wir nach dem Hacking von 2016 wiederherstellen.

Der ausgeschriebene Name der TremAC-Untersuchung lautet:

“Objektive Kriterien zu Erschütterungs- und Schallemissionen durch Windenergieanlagen im Binnenland”

Eine Studie, die sich mit dem Attribut “objektiv” im Titel schmückt, sollte jeden aufhorchen lassen!

[box title=”Besonders bemerkenswert:” border_width=”3″ border_color=”#70aa00″ border_style=”solid” icon=”exclamation” icon_style=”border” icon_shape=”box” align=”justify”]

Auch in der TremAC-Studie stammen Aussagen zu medizinischen Themen ausschließlich von Technikern, Psychologen (MLU), Ökologen (UBI), Akustikern und Windkraftprofiteuren. Mediziner sind auch hier nicht beteiligt!

Siehe:

[/box]

Mit Dank an Dr. Hübner für sein Engagement, auch diese Studie unter die Lupe zu nehmen und unter physikalischen Gesichtspunkten zu analysieren!
JR

Intention der Studie:

 „….die technologischen Voraussetzungen für die Nutzung der Windenergie auf See und an Land zu verbessern“

Analyse der TremAc-Studie im Hinblick auf die Frage der Gesundheitsgefährdung im Nahfeld von Windrädern

Infraschall, Windrad, Schalldruckpuls, LUBW Studie, UBA Studie, 10 H Abstandsregel, Windpark, Windradflüchtling, Papierblättchen-Versuch, BGR Projekte, Windenergieanlage, WEA

Dr. Wolfgang Hübner
08.12.2020

Die vom BMWE geförderte TremAc- Studie widmet sich der Frage nach „Objektiven Kriterien zu Erschütterungs- und Schallemissionen durch Windenergieanlagen im Binnenland“. Nachfolgend werden die Ergebnisse der TremAc-Studie analysiert, eingeschränkt auf die Frage der Gesundheitsgefährdung im Nahfeld von Windrädern, aufgrund der von Windrädern im Bereich von 0 bis etwa 10 Hz abgestrahlten kräftigen Schalldruckpulse. Dabei werden nur physikalische/physiologische Gesichtspunkte (bezogen auf den Luftpfad) zur Diskussion gestellt. Die Ausbreitung der Pulse über den Boden sowie die Frage psychologischer Effekte, aufgrund der Einwirkung und Wahrnehmung der Schalldruckpulse von Windrädern, ist nicht Gegenstand dieses Papiers.

Kurzfassung:

“Die aufwändigen Prognose- und Simulationsmodelle der TremAc-Studie dienen einem tiefen Verständnis zu den komplexen Wechselwirkungen zwischen Windrad und Wind, mit den damit verbundenen Emissionen über den Luft- und Bodenpfad. Der Wert der Ergebnisse liegt in ihrer Nutzbarkeit zur konstruktiven und betrieblichen Optimierung von Windrädern mit dem Ziel, deren Emissionen zu reduzieren. Zu den vom Windrad abgestrahlten signifikanten Schalldruckpulsen (je nach Blattdurchgangs-frequenz etwa 1 Hz) wird verständlich, wie schwierig diese in ihrer Höhe an einem bestimmten Ort im Einwirkungsbereich des Windrads rechnerisch zu prognostizieren sind. Die Vielzahl der bestimmenden Parameter lässt dies mit letzter Sicherheit nicht zu. Nur gezielte Messungen zur Windradsignatur über einen langen Zeitraum (viele Wochen) am Einwirkungsort auf den Menschen sind dazu geeignet, um eine gesicherte Aussage zu treffen zu den Fragen: Über welche Zeiträume, an welchen Orten eines Windparks und ab welchen Schalldruckstärken ist mit einer gesundheitsschädigenden Wirkung zu rechnen? In bestehenden Genehmigungsverfahren bleiben diese Fragen bisher unberücksichtigt. Die Kurzzeitmessungen in der TremAc-Studie zu den Emissionen über den Luftpfad sind nicht geeignet, um diese Fragen zu beantworten. Langzeitmessungen bilden dagegen die Basis für die Projektergebnisse der BGR, welche in der Studie keine Würdigung fanden. Sowohl Messtechnik als auch Ausbreitungsrechnungen der BGR zu konkreten Windparks weisen einen hohen Qualitätssicherungsstand auf, basierend auf einem internationalen Netzwerk von Partnern im Rahmen des Kernwaffenteststopp-Abkommens. Nutzt man die Projektergebnisse der BGR, so kann man konservativ die Annahme treffen, dass bei modernen Windparks im bewohnten Nahfeld mit Schalldruckpulsen in einer Stärke von 100 dB (= 2 Pascal) und mehr zu rechnen ist. Wie ein einfaches Experiment zeigt, sind Schalldruckspitzen dieser Größe in der Lage, Wechseldruck-empfindsame Rezeptoren unseres Körpers anzuregen (wie z.B. den Tastsinn aber auch eine Vielzahl weiterer zur Messung und Regelung im Körper verteilten Rezeptoren). Diese Anregung im Takt von etwa 1 sec erfolgt unabhängig von der Stärke einer stochastischen Rauschkulisse, wie hohe Windgeräusche. Damit erklärbar wären die vielfältig von betroffenen Anwohnern berichteten Symptome wie Schlaflosigkeit, innere Unruhe und Konzentrationsschwäche. Bis zur zweifelsfreien Klärung dieses noch weitgehend ungeklärten Mechanismus ist zum Schutz vor gesundheitlichen Schäden eine vorsorgliche Abstandsregelung (wie die 10 H Regel) zwischen Windrad und Besiedelung zu fordern.”

Lesen Sie die vollständige Kritik des Physikers Dr. Wolfgang Hübner und geben Sie diese weiter!

Download: https://www.windwahn.com/wp-content/uploads/2020/12/201208-TremAc-Kritik.pdf

Siehe auch

KIT-Studie: Bodenschwingungen, Infra- und tieffrequenter Schall belasten Anwohner von WEA durch hohe Lärmpegel im Haus

“Körperschall von WEA erzeugt innerhalb der Häuser mehr Lärm als der direkt von den Anlagen übertragene Luftschall”
Bodendynamik und Erdbebentechnik – von 2017

BGR-Langzeitstudie: Der unhörbare Schall von Windkraftanlagen
(Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Vorherige Untersuchungen an Windindustriezonen in Wilstedt und in Anzetel-Wehlens (beides NDS)

Wenn Wissenschaftler zu Ideologen und Lobbyisten werden – Drei internationale Beispiele