Keine Angst vor der finnischen Staatskanzlei-Studie

„Infraschall von Windrädern und Gesundheit“

“Man muss wissen, dass die VTT-Untersuchungen von weisungsgebundenen Behörden durchgeführt wurden, die ausschließlich den Zielvorgaben der Regierung  folgen.
Besonders auffällig war, dass man sich nicht einig war in der Studiengruppe. So wurde die Studienleitung während der Dauer der Untersuchungen viermal ausgewechselt…”

Mit diesen Hinweisen versehen, erhielt ich im Frühjahr aus Finnland die ersten Berichte und Veröffentlichungen zur staatlichen Labor- und Fragebogenstudie – Hannu sei Dank!
Kurz darauf dann aufgeregte Mails aus Deutschland und der Welt von zutiefst erschütterten Mitbetroffenen und Schallerkrankten und natürlich Gehässiges vom Fußvolk der Windkraftbranche aus den Hochschulen und Verhöhnendes aus einigen Medien nach dem Motto: Nun ist es bewiesen, das LUBW hat recht, es gibt keine Schallerkrankungen, nur eingebildete Kranke, die Angst vor Windkraftanlagen haben…

Alles NOCEBO – oder was…?

Anfang Mai durften wir dann erleben, wie die Untersuchung, initiiert und finanziert durch die finnische Staatskanzlei, bei der Windkraftlobby Jubelstürme auslöste.

“Finnische Langzeitstudie zeigt: Infraschall von Windenergieanlagen hat keine Auswirkungen auf die Gesundheit”

Beim BWE waren frohe Worte  zu lesen, dass mit dieser neuen staatlichen Studie aus Finnland die UBA-Messreihe “untermauert” worden wäre, auf die sich der BWE immer gestützt habe…

“Eine Langzeitstudie des technischen Forschungszentrums Finnland (VTT) zu den Auswirkungen von Infraschall durch Windenergieanlagen kommt zu dem Ergebnis, dass keine Hinweise für eine Gesundheitsgefährdung von Anwohnern gefunden werden können. Die Studie untermauert damit die Aussagen des Umweltbundesamtes, auf die sich auch der Bundesverband WindEnergie (BWE) immer gestützt hat.”

Cheflobbyist Hermann Albers gab jovial den Wissenschaftsleiter und Windkraftdoktor und erklärte das Thema Infraschallbelastung für Anwohner von WEA nun quasi für beendet:

BWE-Präsident Hermann Albers unterstreicht anlässlich der Ergebnisse der Studie: „Bisher gab es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass ein Zusammenhang zwischen Windrädern und potentieller Infraschallbelastung von Anwohnern besteht. Die finnische Studie bestätigt dies nun. Damit ist nochmals klargestellt, dass Windenergieanlagen keine gesundheitliche Belastung für die Bürgerinnen und Bürger darstellen. Es ist gut, dass ein in der Vergangenheit oft emotional diskutiertes Thema nun noch einmal wissenschaftlich fundiert bewertet wurde. Es ist zu hoffen, dass dies den weiter laufenden Dialog versachlicht.“

Andere Medien insbesondere der Interessenvertreter und Anhänger der Windkraftnutzung jubelten mit:

“Infraschall von Windenergieanlagen ohne Gesundheitsfolgen!

Finnische LangzeitstudieEine multidisziplinäre Langzeitstudie des technischen Forschungszentrums Finnland (VTT) zu den Auswirkungen von Infraschall durch Windenergieanlagen kommt zu dem Ergebnis, dass keine Hinweise für eine Gesundheitsgefährdung von Anwohnern gefunden werden können.

Hier geht es zur Einleitung der Studie:

und wer sich alle 169 Seiten antun möchte:

Natürlich konnte der finnische Staat die Ergebnisse der unabhängigen messungsgestützten Studie unter Realbedingungen der Vereinigung Umweltgesundheit SYTe

“Die gesundheitlichen Auswirkungen von Infraschall emittiert durch Windenergieanlagen auf die Anwohner in der Umgebung von WEA in Finnland, basierend auf der Schallausbreitung”

die zuvor andere Ergebnisse präsentiert hatte, nicht unwidersprochen stehen lassen.

Wir berichteten hier –  hierhier und  hier bitte Links in der Reihenfolge von oben nach unten verlinken!

Staatsstudien – finde die Fehler

Interessengelenkt – Labor + Fragebogen + Psychologie basiert – frei von medizinischer Begleitung, Untersuchungen und Realbedingungen – zu wenige Probanden – minimalistische Beschallung – geglättete Schalldruckpegel (A-Bewertung) – keine mikrobarischen Messungen (Körperschall) etc.

Bei genauem Hinsehen zeigt sich, dass es bei dieser neuen Untersuchung, finanziert vom finnischen Staat, wie bei der LUBW-Messreihe, auch wenn die Messungen zur VTT-Studie qualitativ hochwertiger waren, wieder einmal nur darum geht, ein Ergebnis zu erzielen, das der Politik, den Behörden, der DIN-Kommission und den Profiteuren der Windkraft ein “Weiter-so” ermöglicht – natürlich mit dem profitablen Hinweis zugunsten der “Studienbranche”, dass es weiterer Studien bedarf….
Das erleben wir nun seit Jahren mit allen Regierungsstudien, die in verschiedenen Ländern vom Staat finanziert werden, zuletzt in der dänischen Studie und nun parallel in der Eggebek-Studie des UBA, gestützt auf Laboruntersuchungen von Prof. Krahé und Fragebögen der ZEUS GmbH, Zentrum für angewandte Psychologie, Umwelt- und Sozialforschung (wir werden berichten).
JR

Das Review des finnischen Professor emeritus Kimmo Suomi

Die verwendeten Forschungsdaten und -methoden können nicht verwendet werden, um zu zeigen, ob Windkraft aufgrund von Infraschall gesundheitliche Probleme verursacht oder nicht.Besorgniserregend ist, dass die Studie als Rechtfertigung für die Durchführung der Klimapolitik im politischen Regierungsprogramm des Landes verwendet werden soll. Die Studie erfüllt aufgrund ihrer  Mangelhaftigkeit wissensgeleitete Kriterien nicht in ausreichendem Maße, um als Rechtfertigung für die Klimapolitik herangezogen werden zu können.”

Hervorhebungen von windwahn.de

Zwei weitere Beurteilungen der VTT-Studie aus unterschiedlicher Sicht stammen von Elina Mehtätalo, Mitverfasserin der „Statistischen Analyse“ der unabhängigen SyTE-Studie und von
Kalevi Nikula, Vorsitzender der Bürgervereinigung Windenergie e.V. . Beide haben in der VTT-Studie, ähnlich der dänischen  Regierungsstudie, statistische Belege dafür gefunden, dass es sehr wohl Beeinträchtigungen gab, die es aber offiziell gar nicht geben darf.

  1. von Elina Mehtätalo

  1. von Kalevi Nikula