Horstkontrollen in der Hand der Antragsteller zur Genehmigung von WEA
Methode “Selbstkontrolle” in der Windkraftbranche
Regierungspräsidium Gießen erteilt der sächsischen UKA Meißen Projektentwicklung GmbH & Co KG als Antragsteller im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren für die Genehmigung und den Betrieb von Windenergieanlagen und als Träger der Eingriffs- und Ausgleichsplanung die Zustimmung zur Horstkontrolle 2020.
Nichts Neues in der Selbstbedienungsbranche. Alle, die sich landesweit seit Jahren mit dem Thema Genehmigungen befassen, ihren Protagonisten, ihren Abläufen und der mangelnden Transparenz, bis hin zu den Konsequenzen für die Leidtragenden ‘Mensch und Natur’, kennen das Prozedere und den Filz zwischen Ämtern, Behörden, der Windkraftbranche und den von ihr bezahlten Gutachtern.
Hier im Regierungsbezirk Gießen können wir, wie in fast allen deutschlandweit, nun gespannt sein, wann die ersten Berichte über “Vergrämung durch Baumklopfer“, “Horstzerstörungen“, “Tötungen der Nestlinge und der Elternvögel“, “Zerstörungen der Gelege”, “Eierklau”, “Horstbaumfällungen“, “Zerstörungen der Habitate durch Baumfällungen im Umkreis der Horstbäume” u.v.m. öffentlich werden. Wenn es Dank aufmerksamer Naturschützer in der Umgebung der Windkraftplanungen nicht zu den gewohnten Naturfreveln kommt, ist davon auszugehen, dass die Horste nicht besetzt, die Gelege oder die kompletten Horste oder die Horstbäume samt Nest verschwunden sein werden. Mindestens aber, z.B. wenn Naturschützer parallel kartieren, dass immer nur sog. nicht gefährdete Arten oder nur sehr wenige gefährdete Arten gefunden werden, für die dann Setzen des Häkchens beim Antrag auf Ausnahme vom Tötungsverbot durch den willigen Beamten ein Selbstgänger ist.
Übrigens: Nachtaktive Arten wie die hochgeschützten Fledermäuse und Eulenarten werden zumeist gar nicht erst kartiert.
Bleiben Sie wachsam und dokumentieren Sie wenigstens die Machenschaften der saubersten Branche des Landes!
Es gibt immer noch Gerichte, die sich an Recht und Gesetz orientieren und nicht am politischen Willen oder den Versprechungen der Windkraftbranche.
JR
Mit Dank für die Info an den RVT!