Studie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft von 2010 versus UBA-Aussage von 2017 zur THG-Vermeidung

Netto-Bilanz der vermiedenen Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien im Jahr 2016

Das Umweltbundesamt (UBA) behauptet im Dezember 2017

Zu der Grafik ist Folgendes festzustellen:
Grundsätzlich gilt, dass man das komplette System sehen bzw. kennen muß, um die Aussagen richtig zu deuten.

1.  WEA sparen während des Betriebs CO2 ein.
    Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass WEA keinen Verbrennungsmotor besitzen.

Gleichzeitig:

  2.  WEA verursachen während des Betriebs einen erhöhten Ausstoß an CO2.
    Dies ergibt sich ebenfalls aus der Tatsache, dass sie keinen Verbrennungsmotor besitzen.

Wie läßt sich nun dieser Widerspruch auflösen?
Zum Glück handelt es sich hierbei nicht um einen gordischen Knoten, sondern um relativ einfache Physik.

Punkt 1 ist selbst erklärend.

Die Richtigkeit von Punkt 2 ergibt sich aus der Tatsache, dass WEA niemals ohne Backup-Kraftwerke betrieben werden können.
Ausreichende Speichermöglichkeiten werden in den nächsten 30 Jahren nicht zur Verfügung stehen.
Power to Gas hält selbst das Ökoinstitut für die dümmste aller Lösungen

und nach dem beschlossenen und eingeleiteten Atomausstieg stehen lediglich Kohlekraftwerke als Backup zur Verfügung.

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft hat bereits 2010 in der Studie “Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen Energiesystem” festgestellt, dass 90% der installierten WEA-Leistung durch thermische Kraftwerke abgesichert werden muß. Der sogenannte Leistungskredit beträgt demnach 10%.
Beim weiteren Ausbau der Windenergie sinkt dieser Leistungskredit auf 3%.
Somit muss 97% der installierten WEA-Leistung durch thermische Kraftwerke abgesichert werden.

Bei der  heute installierten WEA-Leistung von ca. 50 GW müssen etwa 45 GW durch Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke bereitgehalten werden, um das Stromnetz stabil zu halten.
Da die Kohlekraftwerke nicht permanent im optimalen Betriebszustand gehalten werden können, produzieren sie einen überhöhten CO2-Ausstoß.

Insofern ist die CO2-Bilanz von WEA im Gesamtsystem Stromproduktion negativ und wird durch den weiteren Ausbau noch schlechter.
Marco Bernardi

Ein Kommentar

  1. Der Wirtschaftsrat der CDU und andere hochrangige Experten lehnen die Forderung der Grünen zur sofortigen Stilllegung von 20 Kohlekraftwerken und den vollständigen Ausstieg aus den Kohlekraftwerken bis 2030 ab, da mit dieser Forderung die Stromversorgungssicherheit aufs Spiel gesetzt wird und Stom-Blackout-Gefahr besteht.
    Der Erweiterung der volatilen Windstromproduktion sind Grenzen gesetzt, da bezahlbare Groß- und Langzeitspeicher für überschüssigen Windstrom auch für einen längeren Zeitraum nicht in Sicht sind.
    Gegenwärtig wird die wetterabhängige Windstromproduktion durch konventionelle , grundlastfähige Kraftwerke( Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke) gepuffert.
    Ein wesentliches politisches Ziel der Grünen ist die Stilllegung der Kohlekraftwerke.
    Mit der CCS-Technologie als Klimaschutztechnologie ist es möglich, in Kohlekraftwerken Strom mit stark reduzierter Kohlendioxidemission oder sogar ohne Kohlendioxidemission zu erzeugen. Ich möchte deshalb auf die vom Konzern RWE entwickelte IGCCS-CCS-Kraftwerkstechnologie hinweisen, die im Großmaßstab realisierbar ist.
    Bei dieser Schlüsseltechnologie wird die Kohle nicht im herkömmlichen Sinne zur Energieerzeugung verbrannt, sondern die Technologie der Kohlevergasung( Anwendung in der chemischen Industrie seit langer Zeit) wird mit der Kohlendioxidabscheidung kombiniert und Strom in nachgeschalteten Gas- und Dampfkraftwerken erzeugt.
    Das bei der Kohlevergasung hergestellte Synthesegas, bestehend aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff wird gereinigt und das Kohlenmonoxid im CO-Shift durch Umsetzung mit Wasserdampf in Kohlendioxid und weiteren Wasserstoff umgewandelt. Nach der Entschwefelung wird das Kohlendioxid abgetrennt , verdichtet und der Speicherung zugeführt.
    Der verbleibende Wasserstoff wird mit einer Gasturbine zur Stromerzeugung verbrannt. Die Abgase der Wasserstoffverbrennung, überhitzter Wasserdampf und Luftstickstoff werden in einem Dampfkraftwerk zur weiteren Stromerzeugung genutzt.
    Dadurch wird der Wirkungsgrad dieser neuentwickelten Kohlekraftwerkstechnik erheblich erhöht.
    Bei dieser 2-maligen Stromerzeugung entsteht keine Kohlendioxidemission.
    In diesem Zusammenhang verweise ich als Vergleich, dass die Rohstoffkette für Windkraftanlagen( Stahl und Beton) und Photovoltaikanlagen( Quarzsand, Steinkohle) mit erheblicher Kohlendioxidemission begleitet ist.
    Die IGCC-CCS-bietet die Möglichkeit einer flexiblen, klimafreundlichen Stromproduktion, um überschüssigen Windstrom abzufangen bzw. generell die volatile Windstromproduktion zu puffern.
    Das bei der Kohlevergasung erzeugte Synthesegas kann neben der Stromerzeugung auch zur Herstellung chemischer Produkte, darunter Methanol und Kraftstoffe, genutzt werden.
    Für die Kohlendioxidabscheidungstechnik betreibt RWE seit einigen Jahren im Kraftwerk Niederaußen ein Pilotanlage mit erfolgversprechenden Ergebnissen.
    Generelle Voraussetzung für die von RWE entwickelte klimafreundlichen Schlüsseltechnologien ist eine adäquate rechtliche Grundlage sowie die Schaffung der Akzeptanz für die CCS-Technologie durch die Politik . Gegenwärtig gibt es in Deutschland trotz bisher verfehlter Klimaziele trotz ca. 29.000 Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen große Hindernisse für die Einführung dieser effizienten, klimafreundlichen Technologie.
    RWE muss deshalb bis aus Weiteres die Einführung der IGCC-CCS-Technologie aussetzen.
    Entspechend einer Veröffentlichung der Linde AG bleiben trotz aller Förderung der erneuerbaren Energien fossile Rohstoffe wie Kohle noch einige Jahrzehnte eine Hauptressource für die Energiegewinnung.
    Auch die Linde AG sieht in der CCS-Technologie eine wichtige technische Option, um fossile Energieträger künftig klimafreudig nutzen zu können.
    Das Unternehmen ist an zahlreichen Pilot- und Demonstrationsprojekten beteiligt.
    Laut Expertenanalysen ist davon auszugehen, dass bei erfolgreicher Kommerzialisierunmg von CCS ab dem Jahr 2030 ca. 400 Millionen Tonnen Kohlendioxidemission jährlich vermieden werden können.
    Die CCS-Technologie ist die einzige Technologie, um die Kohlendioxidemission in der CO²-intensiven Industrie( Stah-, Zement- und Aluminiumproduktion) in Deutschland um 80 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr zu reduzieren.
    Bei der Energiewende, die sich nur auf die Stromerzeugung konzentriert( 20% der Energieerzeugung) spielt die CO²-intensive Industrie für den Klimaschutz keine Rolle.
    Die CCS-Technologie ist in einigen Ländern bereits Realität(z.B. China, Indien, Kanada) oder in Realisierung( z.B. Norwegen).
    Vielfach werden von CCS-Gegnern die Kosten für diese Technologie als Ablehnungsgrund genannt.
    Die Kosten sind amortisierbar durch Erhöhung des Wirkungsgrades der Energieerzeugung wie bei der IGCC-CCS-Technologie oder durch weitere Nutzung des gespeicherten Kohlendioxids.
    Einige Beispiele:
    -Ein indisches Kohlekraftwerk betreibt die CCs-Technologie wirtschaftlich, ohne Subventionen und stellt aus gespeicherten Kohlendioxid Backpulver her.
    -Die Linde AG liefert 350.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr an 50 hollänische Gewächshäuser.
    -Nutzung der CCS-Technologie bei der Erdgas- und Erdölförderung,
    -Weltweit werden 110 Millionen Tonnen Kohlendioxid als Rohstoff für chemische Produkte( Harnstoff, cyclische Carbonate, Salizylsäure) eingesetzt.
    Neben der klimafreundlichen CCS-Technologie verweise ich auf Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Kernenergie.
    Die von 12 Industrieländern entwickelten Kernreaktoren der 4. Generation, die neben einer hohen Sicherheit noch folgende Vorteile versprechen:
    -Nutzung des Atommülls der geologischen Endlager zur Stromerzeugung und damit Beitrag zur Entsorgung der Enlager.
    Mit der veränderten Technologie im Vergleich zu den gegenwärtigen Druckwasserreaktoren sind sie in der Lage alle Aktinide und Transurane, darunter abgereichertes Uran 238, vollständig zur Energieerzeugung zu spalten, wobei nur ein geringer radioaktiver Abfall anfällt, der im Kraftwerk gelgert wird und kein geologisches Endlager erfordert.
    -Da stabile Spalttemperaturen von ca. 1.000 ° Celsius erreicht werden, kann die Stromerzeugung effizient mit Prozesschemie( z.B. Kraftstoffe, Wasserstoff u.a.) gekoppelt werden.
    Diese Reaktoren können auch als Minireaktorenm gebaut werden und je nach
    Bedarf in Baukastenform zu einem größeren Kraftwerk zusammengesetzt werden.
    Ein Minireaktor wird voraussichtlich in Kanada Ende der 2020-er Jahre in Betrieb gehen.
    http://www.spektrum.de/news/kernkraftwerke-der-zukunft/1527265
    Der Weltklimarat IPCC und die internationale Energieagentur IEA sehen die Kernenergie sogar als möglichen Bestandteil der globalen Strategie zum Klimaschutz.

Kommentare sind geschlossen.