Sondermüll Rotorblätter – Ab damit ins Ausland

 

Das ist der Tenor der Umweltministerin von Rheinland-Pfalz, Ulrike Höfken, GRÜNE. Sie sieht kein Entsorgungsproblem, denn es gäbe ja Recycling-Wege (welche sagt sie nicht, ebenso wenig konkret äußert sich der BWE) und die meisten würden im Ausland noch 10 Jahre genutzt, z.B. in Gambia…
Was man im afrikanischen Gambia nach den genannten 10 Jahren damit tun sollte, sagt Frau Höfken von der einstigen Ökopartei nicht. Gibt es vielleicht ein Rotorblätter-Rückholprogramm für deutschen Windkraftschrott (hier, hier, und hier)?
Aber das ist für Windkraftlobbyisten und Ideologen offenbar nicht wichtig, denn in Afrika wird schließlich auch der Plastikmüll in den Gelben Säcken zuhauf entsorgt. Da wird es wohl auf tonnenweise giftige Rotorblätter nicht mehr ankommen?
JR

Entsorgung von ausgedienten Rotorblättern  – Wohin mit alten Windrädern?

Das Recyclingunternehmen Remondis warnt vor Problemen bei der Entsorgung von alten Windrädern. Im Land gebe es zu wenig Platz auf den Deponien. Die Windenergie-Branche sieht das anders
Zur Sache Rheinland-Pfalz!

Was tun mit ausgedienten Windrädern?

1.2.2018 | 20.15 Uhr | 5:51 min
Verfügbar bis: 1.2.2019, 20.45


https://swrmediathek.de/player.htm?show=418f79c0-079a-11e8-8c1f-005056a12b4c

In Rheinland-Pfalz werde in den kommenden Jahren tonnenweise Müll von alten Windrädern anfallen, sagte Remondis-Geschäftsführer Herwart Wilms dem SWR. Die Rotorblätter zu recyceln sei kaum möglich: Glasfasern und Holz zum Beispiel ließen sich praktisch nicht trennen. Ein Großteil des Windradmülls müsse deshalb auf Deponien gelagert werden. Für die erwarteten Tonnen von Müll gebe es dort aber keinen Platz.

Alte Räder werden durch neue ersetzt

In Rheinland-Pfalz sind zur Zeit 1.690 Windräder in Betrieb. Mindestens 161 wurden in den vergangenen Jahren abgebaut und durch leistungsstärkere ersetzt. 483 riesige Rotorblätter sind dabei übrig geblieben. Wie in Zilsdorf in der Eifel: Dort stehen wegen eines Rechtsstreits seit Jahren drei Windräder still.
Windräder auf der Martinshöhe

Alte Windräder könnten viel Müll in Rheinland-Pfalz verursachen

Laut Umweltministerium wird die Zahl in den kommenden Jahren noch deutlich steigen. Der Bundesverband Windenergie sieht im Gegensatz zu Remondis kein Entsorgungsproblem. Es gebe durchaus Firmen in Deutschland, die die Rotorblätter verbrennen und zu Zement verarbeiten. Potential gebe es außerdem beim Verkauf von Altanlagen ins Ausland.
Entsorgung oder Recycling?

Tatsächlich gibt es einige wenige Firmen in Deutschland, die Rotorblätter durchaus entsorgen können. Zum Beispiel ein Unternehmen in Bremen. Hier werden Rotorblatt-Einzelteile erst geschreddert und dann thermochemisch zersetzt. Am Ende wird die Rotorblatt-Asche Zement beigemischt. Doch dieses Verfahren lohnt sich für Konzerne wie Remondis finanziell nicht.

Im rheinland-pfälzischen Umweltministerium sieht man kein Entsorgungsproblem. Schriftlich erklärt die Ministerin Ulrike Höfken (Grüne), dass es im Gegensatz zum Umgang mit Altlasten von Atom- oder Erdölanlagen durchaus Recycling-Wege gebe: “Deshalb werden im Rahmen des ‘Re-Powering’ die meisten Rotorblätter nicht als Abfall entsorgt, sondern an anderer Stelle, etwa im Ausland weiter genutzt. Diese Re-Use-Maßnahme ist (…) sehr zu begrüßen”, so das Ministerium.

Forschung nach neuer Lösung

Das Fraunhofer-Institut für chemische Technologie forscht nach Möglichkeiten, wie man das Innenleben der Rotorblätter weiterverwerten könnte. Dafür müssen die Verbundstoffe voneinander gelöst werden. Im Labor gelingt die Trennung – noch steht die Methode des Instituts aber ganz am Anfang. Bis eine industriell nutzbare Lösung gefunden wird, könnten noch mehrere Forschungsjahre vergehen, so das Institut.

Sehenswert!
https://www.swr.de/swraktuell/rp/entsorgung-von-ausgedienten-rotorblaettern-wohin-mit-alten-windraedern/-/id=1682/did=21081554/nid=1682/tqfaze/index.html

Mit Dank an Marcel für den Link und die Info!!