Nachhall der Last-Minute-Genehmigungen im Dezember 2016

Das waren opulente Weihnachtgeschenke der Genehmigungsbehörden quer durchs Land für die Windkraftbranche, als die Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes anstelle ihres Weihnachtsurlaubs Dienst in den Amtsstuben bis zum 31. Dezember schoben. Alles um ihrer Lieblingsbranche noch rechtzeitig die letzten Unterschriften unter ihre Anträge zur Genehmigung der 5000 MW zu bescheren.
Welch ein Fest – Genehmigungen im Eilverfahren, bezahlt von der Bevölkerung, insbesondere von allen Betroffenen im ländlichen Raum, von den Stromkunden auch in den Städten und von der Natur. Insbesondere der Avifauna, um deren Weiterleben sich auf die Schnelle mit Sicherheit niemand geschert hat, weder die Projektierer noch die willfährigen, aus Steuergeldern bezahlten Behördenmitarbeiter. Extra-Urlaube haben sie sich damit sicher verdient.
JR

Zitat Hermann Albers:

[box title=““ border_width=“2″ border_color=“#117700″ border_style=“solid“ icon=“quote-right“ icon_style=“border“ icon_shape=“circle“ align=“left“ text_color=“#000000″]“Wir erwarten am Ende des Jahres einen Zubau von 5.000 Megawatt in Deutschland, das ist eines der stärksten Zubaujahre, die wir in diesem Bereich gesehen haben. Der Grund dafür ist nicht zuletzt, dass die Genehmigungen, die noch im Zuge des ehemaligen EEGs erteilt worden sind, jetzt umgesetzt werden, nämlich im Zuge einer noch geltenden Übergangsregelung mit Festpreisvergütungen, während wir ja ab 2017 jetzt das System gewechselt haben aufgrund der politischen Entscheidung hin zur Ausschreibung.“[/box]

BWE-Chef Albers zum Ausbau der Windenergie generell, in Bayern, im Umgang mit dem Naturschutz und zur „Arbeitsplatzverlagerung“ von Senvion

Deutschlandfunk

„Wir werben für den Standort Deutschland“

Die Zahl der Windräder zur Ökostrom-Produktion in Deutschland nimmt weiter zu. Der Bundesverband Windenergie erwartet für das Jahr 2017 einen Leistungszuwachs um rund 5.000 Megawatt. „Wir werben für den Standort Deutschland und glauben, dass es auch hier gute Chancen gibt“, sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie im Dlf.

Hermann Albers im Gespräch mit Mathias von Lieben

Leseproben:

Auf die Frage, ob es gut läuft mit dem Ausbau der WEA:

„Hermann Albers:
Doch, es läuft schon gut, das darf man sicherlich sagen. Wir erwarten am Ende des Jahres einen Zubau von 5.000 Megawatt in Deutschland, das ist eines der stärksten Zubaujahre, die wir in diesem Bereich gesehen haben. Der Grund dafür ist nicht zuletzt, dass die Genehmigungen, die noch im Zuge des ehemaligen EEGs erteilt worden sind, jetzt umgesetzt werden, nämlich im Zuge einer noch geltenden Übergangsregelung mit Festpreisvergütungen, während wir ja ab 2017 jetzt das System gewechselt haben aufgrund der politischen Entscheidung hin zur Ausschreibung. Im Moment profitieren wir noch davon, dass viele Akteure ihre bis Ende 2016 erteilten Genehmigungen jetzt umsetzen.“
[…]

Zum Thema Windkraft in Bayern mit 10H:

„Es hat auch viel damit zu tun, dass die Genehmigungen, die noch vor der Entscheidung zu dieser neuen Abstandsregelung in Bayern getroffen wurden, immer noch umgesetzt werden, und es gibt eine kleine Entlastung dadurch, dass Bayern sich zunehmend dafür entschieden hat, Windkraftanlagen in Nutzwald, nämlich häufig genug in eigenen Landeswäldern doch umzusetzen, und dort können dann im Zweifel diese Abstandsregelungen eingehalten werden“
[…]

Zum Thema Naturschutz:

Die Behörden gehen immer mehr auf das Thema Naturschutz ein. Ein wichtiger Bestandteil ist eine sehr dynamische Entwicklung von Ausgleichsmaßnahmen aus Weichflächen, die dann bereitgestellt werden müssen, wenn hier bestimmte Vogelarten beeinträchtigt sein können. Ich glaube, wir nähern uns zunehmend einer einvernehmlichen Lösung mit dem Naturschutz. Und erneuerbare Energie, die Vermeidung eines Anstiegs von CO2 ist an sich Klimaschutz.
[…]

Zum Thema Senvion und Arbeitsplatzverlagerung:

„Diese Verlagerung, die Sie jetzt ansprechen, von Arbeitsplätzen nach Südeuropa hat natürlich damit zu tun, dass der Gesetzgeber mit dem Kriterium der europäischen Ausschreibung den Preisdruck für die Branche deutlich erhöht hat. Und jeder, der erfolgreich anbieten will, muss jetzt seine Kosten senken, so schnell und so gut es geht. Dazu kann auch gehören, dass man auf einem besser versorgten Arbeitsmarkt mit niedrigeren Arbeitslöhnen in Südeuropa seinen Erfolg sucht.
[…]

Alles lesen oder hören:

http://www.deutschlandfunk.de/windenergie-wir-werben-fuer-den-standort-deutschland.697.de.html?dram:article_id=392124
Mit Dank für die Info an Marcel!