Dr. René Sternke sei Dank für diese treffliche Analyse einer der vielen peinlich niveaulosen Lobbybeiträge der Öffentlich-Rechtlichen zugunsten der Gehinwäsche zur Windkraft, die von allen Gebührenzahlern finanziert werden – Lesenswert!!!
Der Bayerische Rundfunk schafft Feindbilder und spaltet die Gesellschaft
Die Sendung „Gegen den Wind – Windkraft in der Diskussion“ des Bayerischen Rundfunks verficht die Interessen der Windkraftbranche mit großer Aggressivität. Sie errichtet zu diesem Zweck Feindbilder und versucht, die Gesellschaft zu spalten. Ihre Darstellung ist einseitig und parteiisch.
Die Lüge von der Klimaneutralität
Obgleich die Sendung dokumentiert, dass der Windkraftausbau mit der Produktion und dem Transport gigantischer Bauwerke und technischer Anlagen vor sich geht und dass beim Windkraftausbau Wälder (CO2-Speicher) vernichtet werden (vgl. Abb. 1 und 2), erzählt sie das Märchen von der Klimaneutralität der Windkraft mit ungebrochener Naivität. Die Emission des schweren Treibhausgases Schwefelhexafluorid durch Windkraftanlagen erwähnt sie nicht einmal.
Die Konstruktion von Feindbildern
1) Die verleumderische Darstellung des VLAB und die verzerrte Darstellung des Artenschutzes
Das Feindbild “Windkraftgegner” wird zunächst am Verein für Artenschutz und Landschaftspflege Bayern (VLAB) exemplifiziert. Obgleich der VLAB, ein anerkannter gemeinnütziger Verein, unterschiedliche Naturschutzprojekte durchführt und gegen verschiedene Formen der Naturzerstörung auftritt, behauptet der Bayerische Rundfunk, der vor keiner Lüge zurückschreckt, dass die Tätigkeit dieses Vereins ausschließlich darin bestünde, gegen Windkraftprojekte zu klagen. Dass es sich bei den beklagten Projekten in der Regel um Gesetzesverstöße handelt, interessiert den BR nicht.
Die Tatsache, dass der VLAB mit seinen Klagen zumeist erfolgreich ist, wird nicht durch die Berechtigung der Klagen erklärt, sondern dadurch, dass der VLAB häufig klagt. So versteht ein öffentlich-rechtlicher Sender das Recht und den Rechtstaat!
Obgleich die Europäische Vogelschutzrichtlinie die Windkraft nicht als Ausnahmegrund vom Töten von Individuen geschützter Arten zulässt, ist der BR der Auffassung, dass die Windindustrie dazu berechtigt wäre. Die hochprofessionelle Sprecherin, die, insofern es sich nicht gar um die Regisseurin Susanne Roser selbst handelt, ihre Rolle einer echauffierten und frustrierten Windkraftfanatikerin ausgezeichnet spielt, empört sich darüber, wenn ein Windkraftprojekt „wegen einem Storch“ beklagt wird (Abb. 3). Man muss es hören, wie angeekelt sie das Wort „Storch“ ausspricht.
Der Artenschutz wird vollkommen verzerrt dargestellt. Tanja Schweiger (Freie Wähler), Landrätin des Landkreises Regensburg, äußert, dass sie für den Artenschutz, aber nicht für den Schutz einzelner Vögel sei. Abgesehen davon, dass diese Auffassung im Widerspruch zum Bundesnaturschutzgesetz steht, wird der Zuschauer dadurch in Bezug auf sachliche Zusammenhänge getäuscht. Die Bestände der geschützten Arten sind nämlich so sehr geschwächt, dass der Verlust eines einzelnen Individuums den Verlust einer ganzen Population bedeuten kann.
Eine Population ist „eine Gruppe von Individuen derselben Art oder Rasse, die ein bestimmtes geografisches Gebiet bewohnen, sich untereinander fortpflanzen und über mehrere Generationen genetisch verbunden sind“ (KOMPAKTLEXIKON DER BIOLOGIE). Laut Europäischer Vogelschutzrichtlinie sind sämtliche Wildvogelpopulationen zu erhalten. Wildvögel leben in der Regel nicht wie Peter Altmaier oder Philipp Amthor als Single oder wie Angela Merkel oder Jens Spahn kinderlos, sondern in Übereinstimmung mit dem Familienbild der CDU in Fortpflanzungsgemeinschaften. Durch den Tod eines Individuums sind ein Brutpaar und seine Nachkommenschaft und oftmals eine gesamte Population betroffen.
Der BR äußert in dieser Sendung gegenüber den Artenschützern aus der Bevölkerung den Vorwurf, dass viele von ihnen die Arten gar nicht unterscheiden könnten. Dass die naturkundlichen Kenntnisse des deutschen Durchschnittsbürgers in der Tat sehr schwach sind, hat u.a. auch darin seine Ursache, dass die öffentlich-rechtlichen Sender derartige Bildungsinhalte kaum vermitteln und ihren Bildungsauftrag vor allem darin sehen, die Bürger durch Entertainment, Werbung und Propaganda geistig abzustumpfen und zu manipulieren. Unabhängig davon, ob die Bürger die einzelnen geschützten Arten exakt bestimmen können oder nicht, sind sie laut Artikel 20a des Grundgesetzes dazu verpflichtet, sie zu erhalten. Das erklärte Ziel der Europäischen Vogelschutzrichtlinie ist die Erhaltung sämtlicher Wildvogelpopulationen und der darin bezeichnete Weg, der zu diesem Ziel führen soll, ist der Schutz sämtlicher Individuen der bedrohten Arten.
2) Die verleumderische Darstellung von EIKE und die Positionierung des BR gegen Wissenschafts- und Meinungsfreiheit
Als zweites Beispiel für das Feindbild “Windkraftgegner” fungiert das Europäische Institut für Klima & Energie e. V. (EIKE e. V.). EIKE versteht sich als wissenschaftliche Einrichtung, die die aktuelle Klima- und Energiepolitik hinterfragt und Klimaforschung fördert. Ich bin nicht in der Lage, die Positionen von EIKE zu bewerten, da das eine intensive Einarbeitung in mehrere wissenschaftliche Fachgebiete voraussetzte. Der BR setzt sich mit einzelnen Positionen der im EIKE vereinigten Wissenschaftler nicht differenziert auseinander, sondern verurteilt EIKE pauschal.
Als Autorität zur Klimaforschung kommt die Historikerin und SPIEGEL-Reporterin Dr. Susanne Götze, Verfasserin eines politischen Buches zum Klimaschutz durch Windräder, zu Wort, die doch zum Thema ‚Naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels‘ gar nicht qualifiziert und ausgewiesen ist. Sie könne sagen, dass „bei EIKE und bei den ganzen Studien“ keine einzige dabei wäre, die wissenschaftlichen Standards genüge. Susanne Götze grenzt das Textkorpus, das sie beurteilt, nicht einmal ein. Zuvor war durch die Sprecherin erklärt, dass diese Studien von akademisch qualifizierten Personen, Doktoren und zumeist emeritierten Professoren erarbeitet worden waren. Wie soll es möglich sein, dass sie die wissenschaftliche Arbeitsweise nicht beherrschten?
Susanne Götzes Buch „Die Klimaschmutzlobby“ sucht nach einem Netzwerk, das hinter allen, die sich dem Durchmarsch der Windkraft entgegenstellen, stehe. Ihr Ausgangspunkt ist eine Verschwörungstheorie. Es ist daher lächerlich, dass sie alle ihr widersprechenden Meinungen als „Verschwörungstheorien“ zu diskreditieren versucht.
Susanne Götze führt als Argument gegen die Studien, die sie pauschal aburteilt an, dass sie nicht im Rahmen wissenschaftlicher Institutionen entstanden seien. Wenn dem so ist, spricht das eher gegen die wissenschaftlichen Institutionen. Man erinnere sich an die Rassenlehre im Dritten Reich, welche als naturwissenschaftlich fundiert galt und unter dem Schild wissenschaftlicher Institutionen in eine Vielzahl wissenschaftlicher Disziplinen und auf fatale Weise in die gesellschaftliche Praxis eingedrungen ist. Die Nazis waren „behind the science“. Politiknahe und -abhängige Wissenschaft ist kein guter Ratgeber. Nicht umsonst legt unser Grundgesetz fest, dass alle Macht vom Volke ausgeht und nicht von autoritär handelnden Machthabern, die von Wissenschaftlern beraten werden.
Der Deutsche Ethikrat betonte erst im Oktober 2019 deutlich, dass das Thema ‚Klimawandel‘ in der Wissenschaft wie jedes andere wissenschaftliche Thema ergebnisoffen diskutiert werden können muss (vgl. „Meinen – Glauben – Wissen: Klimawandel und die Ethik der Wissenschaften“). Es ist wissenschaftsfeindlich, wenn der BR in dieser Sendung Forschungen verurteilt, weil sie einem festgelegten „Konsens der Wissenschaft“ widersprächen. Wissenschaft darf und soll alles hinterfragen dürfen. Der Bayerische Rundfunk tritt in dieser Sendung, um Feindbilder zu schaffen, die Wissenschaftsfreiheit ebenso mit Füßen wie die im Grundgesetz jedem Bürger verbürgte Meinungsfreiheit.
3) Angriffe auf die CSU und Teile der CDU und Verletzung der politischen Neutralität
Die Sendung mündet in eine Anklage der CSU, die für und in Bayern die 10H-Regelung durchgesetzt hat. In diesem Zusammenhang werden auch Teile der CDU angegriffen, die Werteunion, die den Windkraftausbau ebenfalls ver- oder behindere. Hier wird erkennbar, dass es sich bei dieser Sendung um Wahlwerbung für SPD und Grüne handelt, als welche sie jedoch nicht ausdrücklich ausgewiesen ist.
Das mangelnde Interesse des BR am Schutz der Gesundheit der Bürger
Prof. Dr. Jürgen Karl erzählt, wie er sich nach Fukushima und der Merkelschen Energiepolitikwende seinerseits gewendet und die atomkraftverherrlichenden Passagen aus seinen Vorlesungen herausgestrichen hat. Er behauptet, dass in Deutschland Atomkraftwerke laufen, welche aufgrund ihrer zu langen Laufzeit nicht mehr sicher sind. Seine Aussagen weisen darauf hin, dass Staat und Medien tatsächlich nicht in ausreichendem Maße Sorge und Vorsorge hegen, damit die Gesundheit der Bürger durch Kraftwerke – seien es Wind-, Atom- oder andere Kraftwerke – nicht gefährdet wird. Hier hätte der Bayerische Rundfunk den Schwerpunkt gesetzt, wenn es ihm um anderes als um Werbung für die Windindustrie und ihre Lobbyisten bei SPD und Grünen gegangen wäre.
Das verfälschte Frauenbild
Die einseitige fanatisch hetzende und geifernde Rede der Sprecherin erinnert an die Propagandasendungen des Dritten Reichs. Der Unterschied zu den „Wochenschauen“ besteht darin, dass hier eine Frauenstimme die Propaganda skandiert. Dadurch erhält die Rede zusätzlich einen Zug der Verletztheit. Die Sprecherin spricht, als wäre sie durch die Widerstände gegen den beabsichtigten bundesweit flächendeckenden Windkraftausbau persönlich beleidigt und gekränkt worden. Während Männer in „Gegen den Wind – Windkraft in der Diskussion“ gleichermaßen als Windkraftgegner und Windkraftbefürworter gezeigt werden, sind alle Frauen, die in dieser Sendung zu Wort kommen, Windkraftverfechterinnen, die nie genug davon bekommen können. Die Botschaft lautet: Windkraft ist Frauensache. Windkraft ist Frauenpower. Die Windkraft ist eine Frau. In Abhängigkeit von seinem Verhältnis zur Windkraft wird der Zuschauer „die Frau“, wie sie in dieser Sendung gezeigt wird, als positiv oder abstoßend wahrnehmen, wird sich die Zuschauerin mit dem präsentierten Frauenbild identifizieren oder nicht. Das von dieser Sendung vermittelte Frauenbild ist falsch! Ich kenne zahlreiche mutige Windkraftgegnerinnen und -kritikerinnen, von welchen ich hier nur die Sprecherin der European Platform Against Windpark (EPAW) Jutta Reichardt, die Sprecherin der BI Freie Friedländer Wiese e.V. Thea Funk, die Naturschützerin Angelika Janz und das Kreistagsmitglied Dominique van Eick nenne.
Fazit
Eine Diskussion um die Windkraft, wie sie der Titel der Sendung „Gegen den Wind – Windkraft in der Diskussion“ ankündigt, findet nicht statt. Meinungen, die von derjenigen der Autorin abweichen, werden diskreditiert. Meinungsfreiheit kennt sie nur für sich selbst. Die Sendung ist einseitig, eindimensional, undifferenziert, nicht neutral, nicht unabhängig, ja nicht einmal parteiunabhängig, nicht um Sachlichkeit und Objektivität bemüht. Sie schafft Feindbilder, spaltet die Gesellschaft und zerstört den sozialen Zusammenhalt. Das Traurigste an all dem ist, dass die Opfer dieser Hatespeech, wir Bürger, auch noch dazu verdammt sind, sie zu finanzieren.
Nachtrag vom 30. Juni 2020
Ich hatte Recht, indem ich die Schaffung der Feindbilder in den Mittelpunkt meiner Kritik gestellt habe, und habe mit meinem Vergleich mit dem Dritten Reich nicht übertrieben. Seit dem Ausstrahlen dieser Sendung sind zahlreiche Beleidigungen und mehrere Morddrohungen beim VLAB eingegangen. Eine aggressive Ideologie hetzt einen Mob auf, wie Hannah Arendt es in „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ beschreibt.
* Zu Susanne Götze vgl. auch Jutta Reichardt auf windwahn.com: „Vom ‚Klimawandelleugner‘ bis zum ‚identitären Klimaleugner‘“
Übernommen mit Dank von René Sternke:
Kein unabhängiger, vorurteilsfreier Mensch zweifelt mehr daran: Windkraft zerstört gewachsene Kulturlandschaften, beeinträchtigt wesentlich die biologische Vielfalt und schadet der Gesundheit vieler Menschen. Bisher war es primär Grünen, Linken, Windkraft-Lobbyisten und manchen sogenannten “Naturschutzverbänden” vorbehalten, gegen uns Windkraftskeptiker und authentische Naturschützer Stimmung zu machen. Seit einigen Monaten verfolgen wir mit größter Sorge, dass auch öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten und “Qualitätsmedien” auf diesen Kurs der Diffamierung, Falschdarstellung und des Rufmordes einschwenken.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/dachau/erdweg-windrad-energiewende-1.4950579
Unser großer Dank geht an Dr. René Sternke für seinen guten, kritischen Beitrag!