Brief zu den Koalitionsverhandlungen von Jörg Saur an Frau Peter und ihre Mit-GRÜNEN

Mit Dank an Jörg Saur und Gerti für die Info!

Sehr geehrte Frau Peter,

wie ich den Medien entnommen habe, werden Sie sich in den sog. “Jamaika-Verhandlungen” um die Umsetzung der Energiewende kümmern, eingeschlossen der Klimaschutz nach Vorstellung der “Grünen”.

Wenn man/frau sich auf dem “Holzweg” befindet, hat man/frau schlechte Karten bei den Verhandlungen zu diesen beiden Themen.

Warum ?

Weil es sich bei beiden Themen um Naturgesetzlichkeiten handelt: Physik und Chemie / Biochemie. Für beide Naturwissenschaften sind Ihre persönlichen Präferenzen oder Parteitagsbeschlüsse der Grünen irrelevant, beide werden sich deshalb nicht ändern, egal was Sie versuchen in den Verhandlungen davon unterzubringen – Sie werden von den Naturwissenschaften und der Technik in der Realität ignoriert und eines Besseren belehrt werden. Apropos Realität: wußten Sie schon, daß die australische Regierung jetzt die Solar- und Windstrom-Subventionen vollständig streichen wird, weil die EE-Stromerzeugung schon mehrfach zu vollständigen Blackouts in Südaustralien und zu enormen Strompreisanstiegen geführt hat ?

Wenn es sich nur um einen akademischen Diskurs im Elfenbeinturm handeln würde, könnte man/frau gelassen dabei zuschauen, wie die Protagonisten mit Parteikarrieren offenbaren, dass sie in der Schule in den Fächern der Naturwissenschaften geschlafen haben – dann diente das dem Amusement. Leider allerdings sind die Folgen für unser Land alles andere als vergnüglich, wenn Sie und Ihre Gesinnungsgenossen ( diese Bezeichnung ist sicher nicht fehl am Platze, kommen Sie ja von mehr oder weniger sehr weit “links” ) mit Ihren Vorstellungen Raum bekämen.

Um wenigstens den Versuch zu unternehmen, diesem Mangel an naturwissenschaftlichen Wissen abzuhelfen, finden Sie in der Anlage  einige Beiträge zur Energiewende und zum Klimawandel, die Ihnen vor Augen führen müßten, daß Sie sich auf dem “Holzweg” befinden.

[Anm. d. Red.: Hier die links zu den Beiträgen im Anhang des Briefes:

Alle Artikel sind auf https://www.eike-klima-energie.eu erschienen]
Fangen wir mit der Energiewende an, für die Sie als Verhandlungsexpertin ausersehen sind.

Dann können Sie sicher sachlich begründen, wie eine Energiewende für das hochindustrielle Deutschland funktionieren soll, wenn es schon mit allen verfügbaren Technologien nach dem Stand der Technik der Fa. EON mit seiner Tochter in der ganzen Bandbreite der “EE-Erzeugung” von Wind-, Solar-, Biogas, Batterie-Speicher und “Smart-Grid”  nicht gelingt, die kleine Insel Pellworm autark  und ohne Unterbrechung mit Strom zu versorgen, obwohl die Insel 3 mal mehr Strom erzeugt, als es selber verbraucht. Dazu der Anhang “Pellworm zeigt das ganze Dilemma der Energiewende der “WELT” vom 11.07.2017 [Anm. d. Red: online: https://www.welt.de/wirtschaft/article163887858/Diese-Insel-zeigt-das-ganze-Dilemma-der-Energiewende.html].

Als weiteren Beleg die “VGB Power Tech – Studie 06/2017 “Windenergie Deutschland und Europa” im Anhang. Dazu gibt es einen sehr umfang- und lehrreichen Foliensatz, den ich leider wegen der Dateigröße nicht anfügen kann, denn Sie aber selbst herunterladen können ( siehe Artikel ) [Anm. d. Red.: Windenergie in Deutschland und Europa Teil 1 – Entwicklung in Deutschland seit 2010 und Präsentation mit vielen aussagekräftigen Grafiken]:

Allerdings ist bereits die 2. Folie mehr als aussagekräftig:

 

 

 

Nun zum Klimawandel, den es aufzuhalten gelte.

Es sollte sich eigentlich herumgesprochen haben, dass “Klima” eine rein definitorische Größe ohne eigenen naturwissenschaftlichen Inhalt ist, nämlich die Verdichtung des Wettergeschehens an einem Ort oder einer Region über einen vereinbarten Zeitraum von 30 Jahren – also eine Vorstellung des menschlichen Geistes über das Lebensumfeld des Menschen. Und das kann man nicht schützen wie ein Kind vor Gefahr.  In das Bild vom “Klima” gehen eine Vielzahl von meteorologischen Parametern ein, wie Temperatur und -verlauf, Regenhäufigkeit und – menge, Sonnenscheindauer, Wolkenbedeckung, Windverhältnisse und -häufigkeit, geographische Lage usw. .Daraus folgt logischer wie konsequenterweise, dass – soll sich das Klima nicht ändern – sich auch das Wetter nicht ändern darf.

Ich nehme an, Sie werden nicht so weit gehen wollen, dass Sie oder die Grünen oder sonst wer – auch mit vereinten Kräften – in der Lage wären, das Wetter zu beeinflussen …..  dessen Auswirkungen nach 30 Jahren erst erkennbar wären ….

Diese Zusammenhänge zeigt sehr schön und verständlich der Meteorologe Dr. Wolfgang Thüne auf, dessen Ausführungen Sie auch im Anhang finden. Übrigens: selbst das IPCC gibt an, dass eine Erhöhung des CO2-Gehaltes um 100 Mrd. t lediglich eine Temperaturerhöhung von 0,1 °C zur Folge hat. Wenn Sie also für Deutschland 100 Mio. t. einsparen wollen, dann bedeutet das 0,0001 °C Abkühlung, was nicht messbar ist, denn genauer als 0,1 °C kann man nicht messen.  Dafür wurden bisher über 400 Mrd. Euro allein in Deutschland verpulvert. Sie wissen sicherlich, daß wir in Deutschland die zweithöchsten Strompreise innerhalb der EU haben, nach Dänemark, das noch mehr Windenergie erzeugt ??

Der Vollständigkeit halber noch ein Hinweis, wohin die Temperaturreise in den nächsten Jahrzehnten gehen wird als natürliche Folge der Sonnenaktivität:

[box title=”” border_width=”3″ border_color=”#70ad00″ border_style=”solid” icon=”exclamation” icon_style=”border” icon_shape=”box” align=”center” text_color=”#000000″]Oktober 2017 | 07:30

Von Dr. Dietrich E. Koelle

Nachdem das Temperatur-Maximum des 1000-Jahreszyklus in den letzten zwei Jahrzehnten erreicht wurde, ist eine erneute globale Abkühlungsphase zu erwarten, so wie dies regelmäßig in den letzten 8000 Jahren der Fall war. Warum sollten auch die natürlichen Klimazyklen plötzlich ihre Tätigkeit aufgegeben haben? Zu erwarten ist demnach in den nächsten 400 Jahren ein Abfall um mindestens 1°C auf das Niveau, wie es zuletzt vor 500 Jahren im Mittelalter aufgetreten war (auch LIA = Little Ice Age genannt). Meldungen über den Stillstand des Meeresspiegel-Anstieges, oder auch über den unerwarteten Anstieg der Eismassen in der Arktis und auf Grönland stärken den Verdacht, dass die neue erwartete globale Abkühlung begonnen haben könnte.

  • Die Schneeflächen auf der Nordhalbkugel (NH) waren im Mai 2017 so groß wie seit 32 Jahren nicht mehr.
  • Die Meereisflächen sind im Mai 2017 gegenüber dem Vorjahr so stark gewachsen wie noch nie in einem Mai seit Beginn der Aufzeichnungen 1979.
  • „Der mächtige Eisschild auf Grönland ist auch im Mai 2017 weiter auf Rekordkurs: Von Anfang September 2016 bis Ende Mai 2017 ist die Massenbilanz des Grönlandeises mit einem Überschuss von rund 700 Milliarden Kubikmetern seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie so hoch gewesen!http://kaltesonne.de/wp-content/uploads/2017/10/koelle1.png
  • Ende Juli 2016 wurde in Grönland in der Nacht vom 31.7. zum 1.8.2016 mit -30,7°C eine Temperatur in einem Camp auf 3200 m Höhe in  gemessen, die noch nie so tief  im Polarsommer war wie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1990.

Und auch der Meeresspiegel zeigt eine Auffälligkeit, die mit der Zunahme der Eismassen zusammenhängen könnte: Er ist seit Januar  2016 nicht mehr angestiegen.

http://kaltesonne.de/wp-content/uploads/2017/10/koelle2.png

Extrapoliert man den Temperaturverlauf der letzten 1000 Jahre mit den aufgetretenen 230- und 1000-Jahr-Zyklen, dann zeigt sich prinzipiell folgendes Bild für die kommenden 700 Jahre:

[/box]

Sie und Ihre Kollegen Hofreiter und Trittin sollten sich also von einer Fiktion lösen und sich den Folgeproblemen einer globalen Abkühlung zuwenden und “Energiewende” und “Klimaschutz” über Bord werfen, wenn Sie in die Jamaika-Koalition eintreten wollen.

Mit freundlichen Grüßen
Jörg Saur Dipl. Ing. (FH)

3 Kommentare

  1. Dem Inhalt des Briefes von von Herrn Saur stimme ich zu.
    Ergänzend zum Inhalt des Briefes von Herrn Saur verweise ich auf meine persönliche Bewertung der Energiewende mit Entwurf einer Entscheidungsvorlage an den Deutschen Bundestag, die von windwahn.com veröffentlich wurde.
    Dafür herzlichen Dank.
    Herr Saur erwähnt als praktisches Beispiel für den Ausstieg aus den Kohlekraftwerken die Stromkrise in Südaustralien mit Strom-Black-Outs.
    Hierzu gibt es Veröffentlichungen der französischen Nachrichtenagentur Global Electrifikation und der Europäischen Physikalischen Gesellschaft.
    Deutschland sollte dem Beispiel Südaustralien nicht nacheifern, um vorzeitig Kohlekraftwerke stillzulegen, ohne ein ausgereiftes technisch-ökonomisches Konzept für eine sichere Stromversorgung nachzuweisen.
    In Auswertung der Stromkrise in Südaustralien weist die Europäische Physikalische Gesellschaft darauf hin, dass die Integration von intermitierenden Stromquellen( Wind+Photovoltaik) bei einem Anteil am Strom-Mix von 30-40% sehr schwierig wird.
    Um die Klimaziele zur Reduzierung der Kohlendioxidemission zu realiesieren sind andere Industrieländer aus meiner Sicht erfolgversprechender.
    Das betrifft beispielsweise:
    1. China, die zwar auch Windkraft- und Photovoltaikanlagen( in sonnenreichen Regionen mit höheren Jahresstromvolllaststunden gegenüber Deutschland mit einer diffusen Sonneneinstrahlung von 120W/m² im Zeitmittel) bauen, aber verstärkt auf Kraftwerke mit einer kontinuierlichen Stromerzeugung bzw. hohen Jahresstromvolllaststunden setzen.
    -Entwicklung von inhärent sicheren Kernreaktoren der 4. Generation, die gegenwärtigen Atommüll als wertvollen Rohstoff zur Stromerzeugung nutzen können und die Stromerzeugung mit Prozesschemie( z.B Wasserstoffherstellung, Meerwasserentsalzung) koppeln können.
    -Bau des weltweit größten Solarthermiekraftwerkes in Delingha,
    -Planung des weltweit größten Gezeitenkraftwerkes, das so viel Strom wie 2 Atomkraftwerke liefern soll,
    -Ausbau von von Wasserkraft- und Geothermiekraftwerken mit einer kontinuierlichen Stromproduktion,
    2. Österreich, Italien
    Ein Schwerpunkt der Energiewende in Österreich und Italien ist der Ausbau von Wasserkraftwerken mit einer kontinuierlichen Stromproduktion.
    Österreich orientiert auf den Ausbau des Wasserkraftstromes auf 50% am Strom-Mix.
    3. Großbritannien orientiert weiterhin auf klimafreundliche Kernenergie und baut in Nordschottland das gegenwärtig, weltweit größte Gezeitenkraftwerk.
    Ein Gezeitenkraftwerk wurde bereits 2008 in Nordschottland in Betrieb genommen.
    Außerdem plant Großbritannien den Bau eines Seekabels von Island nach Großbritannien um überschüssigen Wasserkraft- und Geothermiestrom aus Island zu nutzen.
    Diese Beispiele zeigen, dass viele Industrieländer über ausgereifte, technisch-ökonomische Konzepte zur Reduzierung der Kohlendioxidemission verfügen.
    In Deutschland gibt es das Konzept des Dual Fluid Kernreaktors(DFR), dass von grünen Politikern und Organisationen vielfach als unsicheres Konzept auf dem Papier abgelehnt wird.
    Selbstverständlich sind in das Konzept internationale Erkenntnisse bei der Entwicklung von Flüssigsalzreaktoren berücksichtigt worden.
    Die hohe Leistungsdichte und durch den Wegfall nicht mehr benötigter zusätzlicher Aufbereitungs- und Anreicherungsanlagen kann ein kommerzieller DFR mit Anschaffungskosten pro Kraftwerksblock, vergleichbar mit einem Kohlekraftwerk realisiert werden, so dass ein 1,5 GW- DFR Strom zu Preisen von 0,75 USct/kWh zu produzieren vermag.
    Bei entsprechender Förderung wäre dieser Reaktor in 10 Jahren realisierbar.
    Dieser Reaktor kann gegenwärtigen Atommüll fast vollständig zur Stromerzeugung nutzen.
    Dieser Atommüll muss gegenwärtig in Deutschland komplett in geologischen Endlagern entsorgt werden.
    Fast jährlich gibt es unter Federführung grüner Politiker Blockaden beim Transport des Atommülls in geologische Endlager.
    Wo bleibt die Erkenntnis grüner Politiker, dass der Atommüll im DFR zur Stromerzeugung genutzt werden könnte?
    Fehlt es am fachlichen Wissen oder passt jede Form der Kernenergie, darunter auch die Forschung zur Kernfusion, die von der Bundesregierung gefördert wird, nicht in die grüne Ideologie?
    In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass die Bundesregierung den Ausstieg aus den gegenwätigen Kernkraftwerken mit Druckwasserreaktoren entschieden hat.
    Aus dieser Entscheidung können grüne Politiker nicht eine Entscheidung zum Verbot jeder anderen Technologie der Kernenergie ableiten, denn die Kernfusion wird gefördert.
    Obwohl der Weg zur Realisierung eines Fusionskraftwerkes noch weit ist, wurde in der Versuchsanlage in Greifswald ein stabiles Fusionsplasma erzeugt.
    Der Ablehnung von Bündnis 90/ Die Grünen zur Kernfusion fehlt die fachliche Kompetenz.
    Schaut man sich die Führung von Bündnis 90/ Die Günen an, dann muss man die Lupe anwenden, um Referenzen in der leistungsorientierten Wirtschaft oder eine technisch-ökonomische/ wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung der Bundestagsabgeordneten zu finden.
    Damit fehlen diesen Politikern Erfahrungswerte, um das Risiko einer Forschung zu bewerten.

    Die überschaubare Menge radioaktiven Abfalls des DFR wird im Kraftwerk gelagert, so dass ein geologisches Endlager nicht erforderlich ist.
    Außerdem kann der DFR, der wesentlich kleiner als herkömmliche Atomkraftwerke ist und mit Flüssigbrennmaterial und Flüssigblei zur Kühlung arbeitet, die Stromproduktion mit Prozesschemie( Kraftstoffe, Wasserstoff) koppeln.
    Wer etwas von der Technologie der Kernspaltung versteht, wird die technologischen Vorteile des Flüssigbrennmaterials und des Flüssigbleis, auch hinsichtlich der Sicherheit, erkennen.
    Polen ist offensichtlich noch nicht so vergrünt und hat den Bau eines 100 MW DFR- Testreaktors entschieden zur Stromerzeugung und zur Herstellung von Wasserstoff und Kraftstoffen, die gegenwärtig aus Erdöl hergestellt werden.
    Verantwortlich für Reaktorsicherheit und Enegieerzeugung in der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Grünen ist Frau Kötting-Uhl( Ausbildung: Germanistik, Anglistik, Kunstgeschichte).
    Ich habe Frau Kötting-Uhl meine Ausarbeitung zur Energiewende mit Erläuterungen zum DFR vor ca. 14 Tagen per E- Mail übersandt und warte auf eine Antwort.
    Diese Ausarbeitung habe ich weiterhin an Herrn Dr. Trittin übersandt und warte auch auf eine Antwort.

    1. Sehr geehrter Herr Heck,

      Wo finde ich Ihre Ausarbeitung? Ich moechte Ihnen meinen Text zuleiten, in dem dargelegt Worden ist, dass die Windenergiepolitik gegen das Verfassungsgebot zum Schutz der natürlichen Lebengrundlagen und der Tiere in Art.20a GG verstoesst. Geben Sie mir Ihre Email Adesse?

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